Trainingslager als Altersklassenathlet – Ja? Nein? Vielleicht?

28. Februar 2022 3 Minuten Lesezeit

Sophia Ibert

Es ist Februar, es liegen schon einige kalte Monate mit Schnee, Regen und ungemütlichen Temperaturen hinter uns. Vermutlich wurden schon viele Stunden Training nach Innen verlegt und wir alle sehnen uns nach Sonne und Wärme, nach Radfahren in kurz-kurz und Schwimmen im Outdoor Pool.

Noch dazu kommt, dass man täglich auf Instagram, Facebook und Co. die schönsten Bilder von den kanarischen Inseln, Mallorca oder dem spanischen Festland von anderen Sportlern unter die Nase gerieben bekommt. Und plötzlich erwische ich mich dabei, wie ich denke, dass ich auch unbedingt ein Trainingslager im Süden absolvieren muss. Ich suche nach Flügen und checke, ob die bekannten Clubs noch freie Zimmer haben. Dabei hatte ich doch gar nicht vor, dieses Jahr ins Trainingslager zu fliegen. Ich habe mich mal wieder von Social Media beeinflussen lassen und alle die hübschen Posts in meinem Newsfeed haben mir eingeredet, dass man als „richtiger“ Triathlet ein Trainingslager absolviert. Aber ist das denn wirklich so?

Natürlich nicht

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Consistency is key

Versteht mich bitte nicht falsch. Ich selbst war auch schon viele Male auf Lanzarote, Fuerteventura, oder Malle fürs Training. Und ich hatte immer eine wahnsinnig tolle Zeit dort. Die Coronapandemie und die dadurch ausgefallenen Trainingslager haben mir aber immer mehr gezeigt, dass Trainingslager für Altersklassenathleten wirklich kein Muss sind. Sie sind Nice-to-have, eine schöne Auszeit, Urlaub, es macht einfach richtig viel Spaß dem Winter zu entfliehen und Kilometer unter der Sonne zu sammeln. Aber ein Trainingslager, das 1-2 Wochen dauert, macht aus einem keinen besseren Athleten und sorgt auch nicht dafür, dass man eine erfolgreiche Saison haben wird. Consistency is key. Vor allem im Triathlon.

Wenn es also mal aus beruflichen, familiären oder finanziellen Gründen nicht möglich ist ein Trainingslager zu machen, dann ist das kein Beinbruch. Viel wichtiger ist, dass man den Trainingsplan Woche für Woche abarbeitet, auch wenn man zu Hause vermutlich keine Wochenumfänge von 20+ Stunden unterkriegt. Die Kontinuität wird sich definitiv auszahlen.

Denn man darf auch nicht vergessen, dass ein Trainingslager auch immer etwas Stress bedeutet:

  • Noch schnell alle wichtigen To-dos auf der Arbeit erledigen, bevor man sich in den Urlaub verabschieden kann. 
  • Radkoffer leihen oder aus dem Keller holen. 

Und wie ging, dass noch mal mit dem einpacken?

  • Koffer packen, Verpflegung fürs Training nicht vergessen!
  • Nach dem Trainingslager alles wieder auspacken, aufräumen, Wäsche waschen. 
  • Das Training wird typischerweise vor dem Trainingslager reduziert, um „frisch“ anzureisen. In der Woche nach dem Trainingslager wird auch weniger trainiert, um sich zu erholen. Zudem fallen die Reisetage als Trainingstage weg.
  • Außerdem sollte man auf keinen Fall krank werden. Gar nicht so leicht, wenn der Körper erst mal die erhöhten Trainingsumfänge verkraften muss. Die Atmosphäre vor Ort verleitet einen auch gern dazu, zu viel zu machen, und gerade dann sind wir besonders anfällig für Infekte. 
  • Vor allem in dicht besetzten Flugzeugen und auch beim Essen vom Buffet kann man sich schnell mal etwas einfangen. Das habe ich selbst auch schon zweimal im Trainingslager erleben müssen.

Ich schließe also den Internetbrowser mit sämtlichen Booking Plattformen wieder und sage mir, dass ich auch ohne Trainingslager fit für die Saison sein werde. Der KickAss Coach Flo bekommt das schon hin.

An alle, denen noch ein Trainingslager bevor steht: 

Genießt die Zeit und radelt eine Runde für mich mit! 

Bis bald Fia

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