KickAss Squad

Grenzerfahrung beim Triathlon in Ingolstadt

Fia • 03. Juni 2022 • 4 Min.

KickAss Squad, meinen neuesten Blog möchte ich nutzen, um euch vom Triathlon in Ingolstadt zu berichten. Auch wenn das Rennen kürzer ausgefallen ist als geplant, gibt es eine Menge zu erzählen. Aber fangen wir ganz vorne an.

Triathlon Auftakt in Buschhütten

Nach meinem Triathlon Saisoneinstieg beim Klassiker in Buschhütten stand vergangenes Wochenende meine erste Mitteldistanz für diese Saison auf dem Plan. Das Rennen in Buschhütten, welches ich mit einem guten 10 Platz in einem namhaft besetzten Feld abschließen konnte, gab mir reichlich Selbstvertrauen für die Deutsche Meisterschaft in Ingolstadt. Besonders zufrieden kehrte ich aus Buschhütten mit neuen Watt Bestwerten auf dem Rad zurück und auch beim Laufen konnte ich eine für meine Verhältnisse sehr gute Pace von 4:24 min/km auf den abschließenden 10 km laufen. 

In den Wochen zwischen Buschhütten und meinem ersten großen Saisonhighlight dem Audi Triathlon Ingolstadt, haben Kickass Head Coach Flo Heck und ich uns darauf konzentriert, die angepeilte Race-Pace für die Mitteldistanz zu trainieren und vor allem zu ökonomisieren. Das Training lief gut und ich war sehr zuversichtlich für das kommende Rennen.

Die Rennwoche steht vor der Tür

Schon in der Race-Week hat sich angedeutet, dass die Titelkämpfe in Ingolstadt wohl keine Hitzeschlacht werden würden. Die Wetterprognosen lautete circa 15-17 Grad, kein Regen, was eigentlich perfekte Bedingungen gewesen wären. Das Tapering lief wie geplant und ich freute mich darauf zusammen mit Nine, Flo, Tino und Franzi Reng aus der Kickass Squad an der Startlinie zu stehen.

© Ricco Hoffmann

Schnell losschwimmen und gute Beine finden

Am Renn Morgen war das Wetter sogar noch besser als erwartet. Der Himmel war blau und die Sonne schien. Ich richtete meine Wechselzone ein und machte einen Warm-Up Lauf zusammen mit Nine. Kurz danach fiel dann auch schon der Startschuss. Das Schwimmen lief wirklich gut für mich. Mein Ziel war es, schnell los zu schwimmen und mir dann „gute Beine“ zu suchen. Das hat ziemlich gut geklappt und ich stieg auf Platz 7 liegend mit einer Zeit von 28:33 Minuten aus dem Ingolstädter Baggersee. Das Wetter war immer noch 1a und ich freute mich auf meine Paradedisziplin – das Radfahren. Doch nach nur circa 10 Minuten auf dem Rad, begann es plötzlich sehr stark zu regnen. Die Temperaturen stürzten auf unter 10 Grad und der Kampf gegen die Kälte begann. Auf dem Weg zum zweiten Wendepunkt der Radstrecke war ich mir noch sicher, dass der Regen bestimmt bald aufhören würde. Das bewahrheitet sich leider nicht und es kam noch ein eiskalter Wind dazu. Mein ganzer Körper zitterte, ich spürte meine Hände und Füße nicht mehr, bremsen und schalten wurde fast unmöglich. Nachdem ich irgendwie um den Wendepunkt gezirkelt bin, wurde mir langsam klar, dass ich eine zweite Radrunde nicht überstehen werde. Mein Ziel war es nur noch zurück nach Ingolstadt zu kommen. Zurück zu meinen Supportern, zurück zu einer Jacke oder einer Decke.

So kann ich doch nicht aussteigen

Ich lag mittlerweile auf Platz 6 und obwohl ich nur noch sehr niedrige Wattwerte treten konnte, wurde ich von keiner weiteren Frau überholt. Da kann ich doch jetzt nicht aussteigen, war mein Gedanke. Der Weg zurück nach Ingolstadt fühlt sich unendlich lang an und ich war heilfroh, als ich endlich das Ortsschild sehen konnte. Kurz dahinter stand dann meine Familie. Ich hielt bei Ihnen an und stieg völlig unterkühlt und unter Tränen aus dem Rennen aus. Nach nur 40 km war für mich Rennen beendet.

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50 % aller Starter beendeten den Triathlon Ingolstadt frühzeitig

Zu diesem Zeitpunkt war mir nicht klar, dass es circa 50% aller Starter auf der Mitteldistanz genauso erging wie mir. Wir warteten fast eine viertel Stunde auf eine Rettungsdecke – diese waren aufgrund der vielen unterkühlten Triathleten inzwischen ausgegangen. Mit diesem Wettereinbruch konnte einfach niemand vorher rechnen. Es herrschten chaosartige Zustände auf der Strecke. Alle Sanitäts-, Polizei-, und Feuerwehrfahrzeuge waren voll mit ausgestiegenen Athleten, die versorgt werden mussten. Mehrere, zum Teil schwere, Radstürze kamen dazu. Auf dem Athleten Camping Platz stürzte ein riesiger Baum um, zum Glück wurde dabei niemand verletzt uns gab nur einen größeren Sachschaden. 

Mit etwas Abstand betrachtet, bin ich einfach nur froh, dass ich den Tag unversehrt überstanden habe – auch wenn die Enttäuschung natürlich schon tief sitzt. Ich wollte in meiner Altersklasse um den Deutschen Meistertitel mitkämpfen und das Rennen war mein sportliches Highlight dieses Jahr. 

Mein größter Respekt geht an alle, die es geschafft haben das Rennen zu finishen. Aus der Kickass Squad die beiden Trainer Nine und Tino, zum Beispiel. Chapeau! 

Franzi Reng, Flo und ich waren leider Teil der sehr langen DNF-Liste.

Und was nun?

Um mich abzulenken, werde ich noch diese Woche ein Radrennen bestreiten und versuchen meine 10 km Bestzeit beim Laufen zu unterbieten. Danke an meinen Trainer Flo, der meine Situation nachvollziehen kann und meine Pläne ohne Wenn und Aber unterstützt. 

Ich werde mir noch ein paar Tage Zeit geben und mich dann für eine weitere Mitteldistanz anmelden. Noch weiß ich nicht, welche das sein wird und bin für jeden Tipp dankbar!

Eure Fia

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