📅 Aufgezeichnet am 17. März 2025
🎙️ Mit Jan Dienerowitz
Kathi | Kickass: Was ich tatsächlich als erstes gern von dir wissen möchte ist, wenn du nicht trainierst, im Rahmen der Challenge Roth 2025, was machst du beruflich? Und hast du Familie, Kinder?
Jan: Ich bin von Beruf Bauleiter in einem mittelständischen Bauunternehmen, bin da zuständig von fĂĽr die Betreuung von Ingenieurbauwerken. Genau damit verbringe ich eigentlich viel Zeit. Ansonsten bin ich jetzt ganz neu verheiratet und ab Ende April Anfang Mai, dann sind wir zu dritt auch schon. Ja, und ich verbringe eigentlich auch viel Zeit in den Bergen zum Ski und Snowboardfahren, aber auch gerne im Sommer beim Wandern…Und ansonsten das ĂĽbliche, Zeit mit Freunden verbringen mit Familie, mit der Frau.Â
Kathi | Kickass: Was war zuerst da? Die Entscheidung, bei der Kickass Challenge Roth 2025 teilzunehmen, oder die Hochzeit und der Nachwuchs?
Jan: Meine Frau hat mich kennengelernt, und da habe ich ihr schon gesagt, dass ich 2025 eine Langdistanz machen werde. Die Entscheidung war also zuerst da und alles andere wurde dann drumherum geplant.
Kathi | Kickass: Das heiĂźt, das Training wird jetzt noch anspruchsvoller, vor allem, was den Alltag angeht?
Jan: Ja, die große Unbekannte wird sein, wie sich die Nächte mit dem Baby auf mein Training auswirken und wie ich Schlaf und Training miteinander vereinbaren kann, um beides effektiv zu gestalten.
Kathi | Kickass: Wie bist du denn auf die Idee gekommen, mit Kickass zu trainieren?
Jan: Als ich mit Triathlon angefangen habe, hatte ich einen 5-6 Jahresplan: Zuerst olympische Distanz, dann Mitteldistanz und schließlich Langdistanz. Ich hatte aber Respekt vor der Langdistanz. Die Idee, mit Kickass zu arbeiten, war für mich attraktiv, weil ich an die Hand genommen werde und regelmäßiges Feedback bekomme, das mir hilft, meinen Fortschritt richtig einzuschätzen.
Kathi | Kickass: Wo hast du das erste Mal von Kickass gehört?
Jan: Letztes Jahr ĂĽber Social Media.
Kathi | Kickass: Das ist cool! Wir haben letztes Jahr auch ja auch die Geschichten der Teilnehmer erzählt – so wie jetzt.
Jan: Genau.
Kathi | Kickass: Was hast du dir denn fĂĽr deinen Challenge Roth Start vorgenommen?
Jan: Erste Langdistanz unter 12 Stunden, das wäre so mal die Idee und dann aber, nachdem ich dann auch mit Lisa öfter schon darüber gesprochen habe und sie auch gemerkt hat, wie das Training so anschlägt, da habe ich es dann eigentlich auch schon nach unten korrigiert und peile so die plus, minus 10 Stunden an.
Kathi | Kickass: OK, aber wie schön zu sehen, dass jetzt nach den ersten Monaten im Training dann doch schon auch so eine Aussage getroffen werden kann und man dann mit sowas durchaus spekulieren darf.
Jan: Ja, auf jeden Fall! Ich habe das vor allem ĂĽber den Jahreswechsel gemerkt – ĂĽber Weihnachten und Silvester waren wir noch mal vier Wochen im Urlaub. In dieser Zeit wurde das Training etwas zurĂĽckgefahren, und da konnte sich der Körper mal richtig entwickeln. Die Trainingsreize haben angefangen zu wirken, und ich habe gemerkt, dass sich eine gewisse Form aufgebaut hat. Da dachte ich mir schon: ‚Oh, das fĂĽhlt sich aber richtig gut an!‘ – vor allem beim Laufen.
Kathi | Kickass: Ja, das ist super! Kannst du sagen, wie sich deine Entwicklung seit deinem Start bei uns gestaltet hat? Gab es Aha-Momente oder Learnings – irgendetwas, bei dem du sagst: Wow, das war für mich ein echter Gamechanger?
Jan: Ja, absolut. Für mich war der größte Gamechanger tatsächlich die Frage: Wie verpflege ich mich direkt nach dem Training? Ich achte inzwischen sehr darauf, dass ich in den ersten 15 Minuten nach der Einheit etwas zu mir nehme – sei es ein Riegel, ein Shake oder etwas anderes. Das hilft nicht nur bei der Regeneration, sondern reduziert auch das sogenannte „Open Window“, in dem man besonders anfällig für Krankheiten ist. Und das funktioniert bei mir richtig gut. Ich fühle mich viel besser – das war definitiv ein Aha-Erlebnis.
Kathi | Kickass: Und was genau nimmst du da wahr? Was verändert sich für dich zum Positiven?
Jan: Ich merke einfach, dass die Regeneration deutlich besser läuft. Die Nährstoffe, die ich direkt nach dem Training zuführe, helfen meinem Körper – statt dass er an seine eigenen Reserven gehen muss. Das macht einen riesigen Unterschied.
Kathi | Kickass: Das ist richtig cool – wenn man das so direkt spüren kann!
Jan: Ja, total. Das war fĂĽr mich wirklich ein SchlĂĽsselmoment.
Kathi | Kickass: Gab es denn sonst noch Highlights für dich – etwas, das dir besonders daran gefällt, Teil der Gruppe oder dieses Projekts zu sein?
Jan: Ja, vor allem das Gemeinschaftsgefühl. Auch wenn jeder für sich trainiert, hat man durch die Gruppe – z. B. bei den Camp Days – einen tollen Austausch. Alle kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen: Beruf, Familie, wenig Zeit, die Frage „Was esse ich nach dem Training?“ – das ist bei vielen ein Thema. Und genau dieser Austausch darüber, wie andere das managen, gibt einem ein gutes Gefühl. Trotz Einzelsportart fühlt man sich dadurch als Teil einer Gemeinschaft.
Kathi | Kickass: Das ist genau das, was viele bei uns besonders schätzen – man ist zwar viel allein unterwegs, aber durch die Community entsteht ein echtes Wir-Gefühl. Kannst du mir ein bisschen was zu deiner sportlichen Vorgeschichte erzählen? Eine Langdistanz macht man ja nicht einfach so – da steckt meist schon einiges an Erfahrung dahinter.
Jan: Ja, klar. Ich habe als Kind und Jugendlicher Fußball gespielt, auch noch während des Studiums. Mit dem Ausdauersport habe ich dann Mitte 20 angefangen. Das kam vor allem durch den Job – für Mannschaftssport fehlte irgendwann die Zeit. Ein guter Freund von mir und ich sind nach dem Studium beide nach Stuttgart gezogen, und wir sind dann viel zusammen laufen gegangen. Es begann mit einem 10 km-Lauf, dann Halbmarathon, Marathon, später sogar ein paar Bergmarathons. Und dann kam Corona – da haben wir uns gefragt: Was machen wir jetzt? Und so sind wir zum Triathlon gekommen.
Kathi | Kickass: Hattest du vorher schon kĂĽrzere Triathlondistanzen gemacht?
Jan: Nicht wirklich. Wir haben kurz vor Corona angefangen, und mein erster richtiger Wettkampf war die olympische Distanz beim City-Triathlon in Frankfurt.
Kathi | Kickass: Wie motivierst du dich im Trainingsalltag? Und wie viele Stunden trainierst du aktuell pro Woche?
Jan: Aktuell sind es im Schnitt so 11–12 Stunden pro Woche. Motivation ist für mich aber kein großes Thema. Der Sport ist mein Ausgleich zur Arbeit – ich kann dabei super abschalten, einfach den Kopf freikriegen. Das gibt mir Energie. Ich zieh mein Programm durch, und das funktioniert für mich sehr gut.
Kathi | Kickass: Gibt es eine persönliche Eigenschaft, von der du sagst: Die hilft mir besonders im Training?
Jan: Definitiv. Ich bin sehr diszipliniert und zielstrebig. Ein Zitat, das mich ganz gut beschreibt, stammt von Albert Einstein:
„Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Handeln.“
Ich bin einfach jemand, der macht, statt viel zu reden.
Kathi | Kickass: Das ist stark – also ein Macher-Typ! Gibt es denn auch eine Eigenschaft, die dir manchmal im Weg steht?
Jan: Ja, ich würde sagen: die Angst vor dem Unbekannten. Zum Beispiel vor dem ersten Marathon – da weiß man ja nicht, wie der Körper auf die letzten 10–12 Kilometer reagiert. Oder vor der ersten Mitteldistanz: Wie wird mein Körper damit klarkommen, drei Disziplinen hintereinander zu absolvieren? Da fängt das Kopfkino an.
Kathi | Kickass: Das heißt, genau das beschäftigt dich vermutlich auch jetzt in der Vorbereitung auf Roth – dieses Ungewisse, was am Renntag passiert. Ist das etwas, das du schon mit deinem Coach besprochen hast?
Jan: Im Detail noch nicht, aber ich bin sicher, wir werden das thematisieren, je näher der Wettkampf rückt. Viel dieser Unsicherheit wird aber tatsächlich durch das Training selbst genommen – ich merke einfach, dass es funktioniert, und das gibt mir Sicherheit.
Kathi | Kickass: Das klingt super! Und du hast völlig recht: Man kann es nicht komplett simulieren – aber genau das macht den Reiz dieses Sports ja auch aus, oder?
Jan: Ja.
Kathi | Kickass Was kommt dir als erstes in den Kopf wenn du an den Tag, den Raceday, denkst, was passiert da bei dir im Kopf?
Jan: Vor allem die Emotionen im Griff zu halten. Also wenn ich schon dran denke irgendwie auch morgens beim beim Schwimmstart oder unmittelbar vorm Schwimmstart gerade auch noch mal, um den Bogen zu schlagen, auf auch dieses Thema, was passiert ab einem gewissen Zeitpunkt, ab einer gewissen Stundenanzahl? Wie reagiert der Körper? Ansonsten ist eigentlich viel Vorfreude da bei mir. Sei es jetzt Schwimmstart, sei es jetzt die Fahrradstrecke, der Solarer Berg, sei es dann die Laufstrecke am Schluss und dass es natĂĽrlich dann ĂĽber den Zeitraum dann auch mal Höhen und Tiefen geben wird…Das wird auch so sein, aber nichtsdestotrotz blicke ich mit freudigen Augen in Richtung Roth ja.
Kathi | Kickass: Welche Informationen wĂĽrdest du dir wĂĽnschen, die du von deinem Coach an der Strecke bekommst? Gibt es da irgendwas, was du dir schon vorstellst, was dir helfen wĂĽrde?
Jan: Vielleicht noch mal so die letzten Erinnerungen beim Laufen zum Beispiel Kopfhaltung, Arme oder so kleine Tipps einfach noch mal, damit man sich nochmal vergewissern kann oder sich  noch mal zurückerinnern kann, auf was es ankommt.
Kathi | Kickass: OK, cool. Das war’s auch schon. Zum Abschluss gibt’s noch unsere Schnellfragerunde:
SCHNELLFRAGERUNDE:
Kathi | Kickass: Faster with cake oder faster with gelato? Jan: Cake.
Kathi | Kickass: Rolle oder drauĂźen fahren? Jan: Draussen.
Kathi | Kickass: Podcast oder Musik? Jan: Podcast.
Kathi | Kickass: Early Bird oder Nachteule? Jan: Early Bird.
Kathi | Kickass: Arschcreme ja oder Nein? Jan: Definitiv ja.
Kathi | Kickass: Tubeless oder Schlauch? Jan: Tubeless.
Kathi | Kickass: Lonely Rider oder Group Rider? Jan: Lonely Rider.
Kathi | Kickass: Wechselzeit Swim Bike unter oder ĂĽber 3 Minuten was denkst du? Jan: Unter.
Kathi | Kickass: Bierdusche oder Champagner? Jan: Bierdusche.
Kathi | Kickass: Kaffee oder Tee? Jan: Kaffee.
Kathi | Kickass: Carbon oder Kondition? Jan: Kondition.
Kathi | Kickass: Nizza. Oder Hawaii? Jan: Hawaii.
Kathi | Kickass: OK, das ist cool. Herzlichen Dank fĂĽr das Interview.