Interview mit Annette – Mein Weg zum Challenge Roth 2025

28. April 2025 8 Minuten Lesezeit

Kathrin Delfs Kathrin Delfs

đź“… Aufgezeichnet am 24. April 2025
🎙️ Mit Annette Potthoff

Kathi | Kickass:
Okay, alles klar, dann wĂĽrde ich sagen, wir starten einfach mal los und grooven uns ein. Annette, fang doch mal an: Wenn du nicht trainierst, was machst du sonst? Wie sieht dein Alltag aus?

Annette:
Also wenn ich nicht trainiere, arbeite ich relativ viel, weil ich selbständige Rechtsanwältin bin. Ich habe eine ganz liebe Frau, die mich super unterstützt, zwei Hunde, die mich auch fordern und beim Laufen unterstützen, und neun Geschwister, die auch immer irgendwie bedient werden wollen.

Kathi | Kickass:
Uh, das klingt nach einer ganzen Menge To-dos. Wie kommt es denn, dass du dir neben all dem noch ĂĽberlegt hast, bei der Challenge teilzunehmen?

Annette:
Richtig.

Kathi | Kickass:
Challenge Roth, da nimmst du teil.

Annette:
Genau. Das ist schon meine dritte Teilnahme. Eigentlich hatte ich nicht vor, noch mal anzugreifen. Ich war zuletzt beim Ironman dabei, der meine letzte Langdistanz sein sollte, aber da hatte ich leider einen Unfall. Das war ein emotional schlechter Abschluss für mich. Ich habe damals schon Kickass beobachtet und dann entschieden: Ich will noch mal eine positive Verknüpfung schaffen – und wenn, dann richtig. Also habe ich mich für Roth und Kickass entschieden, um gezielt darauf hinzutrainieren.

Kathi | Kickass:
Das ist cool! Du hast jetzt direkt schon zwei Fragen in einer beantwortet. Meine nächste wäre nämlich gewesen: Was hat dich bewogen, bei der Kickass Challenge Roth 2025 mitzumachen? Du hast schon gesagt, du wolltest eine positive VerknĂĽpfung und es noch mal richtig machen. Wie genau verstehst du „richtig“?

Annette:
Ich habe die Challenge Roth 2024 schon ein bisschen verfolgt und die Trainingsansätze gesehen. Ich bin mittlerweile über 50 und mache vieles recht alleine. Dabei habe ich gemerkt: Manchmal habe ich nach dem Training mehr Probleme als vorher. Ich wollte einfach gesünder an die Sache rangehen. Besonders die Athletikarbeit, die bei Kickass gefördert wird, war für mich ausschlaggebend. Ich glaube, es ist der richtige Weg, auch im Alter noch Triathlon machen zu können – und zwar so, dass man dem Körper nicht schadet, sondern ihm sogar etwas Gutes tut. Deshalb Kickass.

Kathi | Kickass:
Richtig coole Motivation! Was hast du dir denn vorgenommen für deine – ich nenne es mal – letzte Langdistanz?

Annette:
Für mich steht der Spaß immer an erster Stelle. Ich liebe diese unglaubliche Unterstützung durch die ganzen Helfer und Supporter am Straßenrand. Und ich weiß, dass das in Roth etwas ganz Besonderes ist. Aber ich gebe zu: Ich habe mir diesmal auch ein Ziel gesetzt. Ich bin bisher zweimal unter 13 Stunden geblieben. Dieses Mal würde ich gern unter 12 Stunden ins Ziel kommen. Wenn es nicht klappt, ist es aber auch nicht schlimm – der Weg dahin ist jetzt schon super. Gesund ins Ziel kommen und Spaß haben, das steht im Vordergrund.

Kathi | Kickass:
Cool, wir tun unser Bestes, dass du den SpaĂź und den Support am Streckenrand bekommst. Sag mal, gibt es eine Eigenschaft, die dich als Mensch besonders auszeichnet und dir auch im Training zugutekommt?

Annette:
Ich glaube, das ist die Disziplin. Ich habe bisher immer alleine auf die Langdistanz trainiert. Andere bewundern das oft an mir – ich selbst sehe das nicht unbedingt so – aber ich glaube, Disziplin und eine gewisse Struktur helfen mir sehr. Ohne das geht’s auf der Langdistanz nicht.

Kathi | Kickass:
Und gibt’s auch was, wo du sagst: „Boah, da stehe ich mir manchmal selbst im Weg“?

Annette:
Ja, ich tu mich schwer, zu akzeptieren, wenn es mal nicht geht. Das habe ich durch Kickass deutlich besser gelernt, auch dank meines Coaches. Der sagt mir dann klipp und klar: „Annette, lieber mal einen Gang runterschalten und gesund bleiben.“ FrĂĽher habe ich immer gedacht, ich mache zu wenig. Jetzt erkenne ich schneller, wann ich besser auf meinen Körper hören sollte, bevor es ernst wird.

Kathi | Kickass:
Das heißt, manchmal hast du noch das Gefühl, du trainierst zu wenig? Wie viel trainierst du aktuell ungefähr?

Annette:
Mit Athletik und Yoga so acht bis zehn Stunden die Woche. Gerade ein bisschen mehr, weil ich ein kleines Trainingslager mache. Aber insgesamt ist es ein sehr angenehmer Rahmen. Ich habe das GefĂĽhl, ich bin genauso fit wie frĂĽher, als ich deutlich mehr trainiert habe. Das macht mich auch etwas entspannter in Richtung Challenge.

Kathi | Kickass:
Also zusammengefasst: Du trainierst weniger, fĂĽhlst dich fitter und bist gelassener?

Annette:
Richtig.

Kathi | Kickass:
Hast du eine Lieblingsdisziplin?

Annette:
Die Frage hab ich fast erwartet. Früher habe ich Schwimmen gehasst. Mittlerweile mag ich es sogar ziemlich gern, auch wenn ich gerne noch erfolgreicher wäre.

Annette:
Als ich mit Triathlon angefangen habe, hat ein Arzt gesagt, ich solle eigentlich keinen Sport mehr machen – nur Schwimmen und Yoga seien noch okay. Also habe ich mich bei der VHS für einen Kraulkurs angemeldet. Mein Trainer war so gut, dass ich wirklich Spaß am Schwimmen bekommen habe. Und dann kam eins zum anderen – auch durch die Swim Education bei Marco. Da habe ich gemerkt: Man kann auch besser und schneller werden.
Heute mag ich tatsächlich alle drei Disziplinen – früher hätte ich das nie gedacht, gerade beim Schwimmen.

Kathi | Kickass:
Wir haben ja schon ein bisschen darüber gesprochen – Coaches, Kurse und so weiter. Was war rückblickend der beste Tipp oder die wertvollste Anleitung im Training, die dir richtig weitergeholfen hat?

Annette:
Das ist echt schwer zu sagen, weil es so viel guten Input gab. Aber beim Laufen war’s definitiv die Armarbeit. Wenn ich bewusst darauf achte, läuft’s einfach besser – auch die Haltung mit Kopf oben und so. Beim Schwimmen war’s die Swim Education bei Marco. Das hat für mich alles verändert. Plötzlich war ich zehn Sekunden schneller auf der Bahn. Ich kann gar nicht genau sagen, woran es lag, vielleicht an der Technikumstellung. Und ich bin sowieso jemand, der sparsam mit den Beinen schwimmt – beim Triathlon braucht man die ja später noch fürs Radfahren und Laufen.

Kathi | Kickass:
Gab es sonst noch Aha-Momente, seit du mit der Gruppe gestartet bist?

Annette:
Auf jeden Fall das Trainingslager bei Ingolstadt. Der Austausch untereinander war für mich eine echte neue Erfahrung – vorher hab ich ja immer alleine trainiert. Mental hat mir das richtig gutgetan.
Ich wĂĽrde jetzt nicht unbedingt in einen Verein eintreten, aber fĂĽr so ein Projekt finde ich die Gruppendynamik klasse.
Außerdem hat sich die Arbeit an der Technik wirklich ausgezahlt. Und vor allem: die Athletik! Früher habe ich die oft vernachlässigt. Jetzt merke ich: Weglassen ist keine Option. Man kann den Triathlon nicht durch Athletik gewinnen, aber wenn man sie ignoriert, kann man ihn auf jeden Fall verlieren.

Kathi | Kickass:
Wie fĂĽhlt es sich an, Teil dieser Gruppe zu sein?

Annette:
Es ist etwas ganz Besonderes. Ich geb zu, am Anfang war ich etwas erschrocken, weil so wenige Frauen dabei sind. Aber der Austausch funktioniert super, egal ob mit Jungs oder Mädels.
Vorher hatte ich kaum Kontakt zu Triathleten. Jetzt sind wir ein richtiges Team – zusammen mit den Coaches. Da ist keiner besser oder schlechter, wir ziehen alle an einem Strang. Das finde ich richtig beeindruckend.

Kathi | Kickass:
Wenn du ein Plädoyer für mehr Frauen im Projekt halten dürftest – was würdest du sagen?

Annette:
Die Frauen sollten sich einfach trauen! Nur weil viele Jungs dabei sind, heiĂźt das nicht, dass man da nicht reinpasst. Ich hatte am Anfang auch Hemmungen. Lisa meinte damals zu mir: „Meld dich an, die Gruppe passt perfekt zu dir.“ Und sie hatte recht.
Das Coaching ist unglaublich wertvoll, der Austausch spielt keine Rolle, ob Mann oder Frau.
Man sollte sich trauen, sich die UnterstĂĽtzung zu holen.

Kathi | Kickass:
Das finde ich richtig cool. Mal sehen, ob wir für 2026 noch mehr Frauen gewinnen können.

Annette:
Ich wĂĽrde mich freuen!

Kathi | Kickass:
Wir auch! Zum Abschluss noch: Wie motivierst du dich eigentlich?

Annette:
Ich muss noch kurz sagen: Der Coaching-Anteil ist ja schon sehr ausgewogen zwischen Männern und Frauen. Wäre also schön, wenn das irgendwann auch in der Gruppe selbst so wäre.

Kathi | Kickass:
Zusammen mit Laura, unserer Mitgründerin, die das zyklussensible Training mit Fokus auf Ernährung und Hormone bei uns vorantreibt, setzen wir da ja auch ein wichtiges Zeichen. Schauen wir mal, was noch geht!

Annette:
Richtig. Go, Mädels!

Kathi | Kickass:
Jetzt nochmal zurück in deinen Trainingsalltag: Wie motivierst du dich? Hast du ein Tool oder eine Visualisierung, die dich fokussiert hält?

Annette:
Für mich ist Sport sowieso der beste Ausgleich zum Alltag. Es hilft einfach enorm, den Kopf freizukriegen – am besten funktioniert das für mich auf dem Rad.
Ich brauche tatsächlich keine spezielle Motivation oder ein Mantra. Es ist eher: „Wie schön, dass ich Sport machen darf.“

Kathi | Kickass:
Das ist die beste Motivation ĂĽberhaupt!
Jetzt katapultieren wir uns Richtung Race Day: Wenn du dran denkst – was ist das erste Gefühl, das dir in den Kopf schießt?

Annette:
Meine größte Angst ist ehrlich gesagt, dass ich anfange zu heulen. Und ich werde vermutlich auch heulen – weil es einfach so unglaublich wird.
Ich weiß jetzt schon, es wird einfach nur geil – die Gruppe, die Stimmung, die ganze Atmosphäre. Ich komme schon donnerstags, um das alles richtig aufzusaugen. In Roth ist das einfach einmalig, das kenne ich schon als Supporterin. Es wird pure Freude!

Kathi | Kickass:
Stell dir vor, Race Day – du bist aus dem Kanal raus, auf dem Rad oder schon auf der Laufstrecke und läufst an uns vorbei. Gibt’s etwas, das du dann am liebsten hören würdest?

Annette:
Ganz klar: „Du siehst super aus!“
Wenn ich nach außen noch meine Freude zeigen kann, weiß ich, dass es mir richtig gut geht und alles läuft.

Kathi | Kickass:
Perfekt!
Jetzt zur Vorbereitung – machst du noch einen Vorbereitungswettkampf?

Annette:
Ja, ich starte noch in Ingolstadt, am 1. Juni auf der Mitteldistanz.
Ich hab kurz über Kraichgau nachgedacht, aber Ingolstadt liegt einfach vor der Haustür – und ich finde, regionale Veranstaltungen sollte man unterstützen. Außerdem gibt’s dort kein klassisches Finisher-Shirt, sondern ein Radtrikot, und das finde ich richtig cool.

Kathi | Kickass:
Mega! Ingolstadt kann ich auch total empfehlen – tolle Veranstaltung und stark besetztes Starterfeld.

Annette:
Ja, finde ich auch!

Kathi | Kickass:
Und jetzt zum Abschluss noch unsere kleine Schnellfragerunde!

SCHNELLFRAGERUNDE:

Kathi | Kickass: Fast Food oder Gelato? Annette: Faster with Cake!

Kathi | Kickass: Rolle oder draußen fahren? Annette: Draußen fahren.

Kathi | Kickass: Podcasts oder Musik? Annette: Hörbuch. Also eher Podcast.

Kathi | Kickass: Earlybird oder Nachteule? Annette: Earlybird.

Kathi | Kickass: Aschecreme – ja oder nein? Annette: Wenn was wehtut, ja.

Kathi | Kickass: Tubeless oder Schlauch? Annette: Schlauch.

Kathi | Kickass: Lonely Rider oder Group Rider? Annette: Lonely rider.

Kathi | Kickass: Wechselzeit Swim Bike – unter oder über 3 Minuten? Annette: Bisher immer drüber. Ich hoffe, diesmal unter 3 Minuten.

Kathi | Kickass: Bierdusche oder Champagner? Annette: Bierdusche.

Kathi | Kickass: Kaffee oder Tee? Annette: Kaffee.

Kathi | Kickass: Carbon oder Kondition? Annette: Kondition.

Kathi | Kickass: Und zum Schluss: Nizza oder Hawaii? Annette: Also für mich keins von beiden, ich finde es Nizza nicht so interessant und Hawaii überbewertet.

Kathi | Kickass: Herzlichen Dank, dass du deine Geschichte hier mit uns geteilt hast. Weiterhin viel SpaĂź und Freude bei der Vorbereitung auf den Challenge Roth.

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